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Hi,

so ganz verstehe ich nicht warum man für die Astrofotografie den Tiefpass/IR-Filter ausbauen soll.

Denn der IR -Bereich fängt bei ca. 780 nm an, eine Fernbedienungsdiode (kann ich mit meiner unmodif. XE2 aufnehmen!) leuchtet meist bei 940 nm.

H-alpha Sternenlicht leuchtet aber im ganz normalen Rot-Bereich bei 656 nm. 

Chris

 

 

bearbeitet von Chris_MS
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Weil das Entfernen des IR-Sperrfilters nur die halbe Miete ist: Die Astrofotografen benutzen dann zusätzlich noch ein schmalbandiges Filter z.B. eben für diesen Bereich der H-alpha Linie. Die Empfindlichkeit im Roten steigt durch das Entfernen des IR-Filters an (das ist ja wahrscheinlich kein strenges Kantenfilter), gleichzeitig wird alles Umgebungslicht durch das H-alpha Filter geblockt, es kommt zu einer Kontraststeigerung, welche man mit einem H-alpha Filter allein plus "normalem" Sensor nicht hinbekommen würde.

Gruß
Uli

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Hallo Chris,

genau genommen  befinden sich bei den meisten Kameras mit Bayer-Sensor mindestens vier Filter vor dem Sensor; ein Paar Tiefpass-Filter, ein Farbkorrekturfilter und ein UV/IR-Filter; bei X-Trans also mindestens zwei Filter.

Der Farbkorrekturfilter sieht optisch hellblau aus und reduziert auch im Roten bei 656nm. Der UV/IR-Sperrfilter entsprechend hauptsächlich unter 400nm und über 800nm.

Trotzdem bleibt eine Restempfindlichkeit im nahen Infrarot, da keine teuren Interferenzfilter eingesetzt werden.

Es gibt daher im Allgemeinen zwei Umbauvarianten:

1) Nur Entfernung des Korrekturfilters und Neujustierung des Sensors: hierdurch wird die Empfindlichkeit bei 656nm drei bis viermal so groß. Bei Fuji eher zwei bis dreimal, da der Korrekturfilter wohl etwas schwächer als bei der Konkurrenz ist.

2) Entfernung von Korrektur- und UV/IR-Sperfilter und Ersatz durch einen Klarglasfilter: hierdurch steigert sich die H-alpha-Empfindlichkeit nocheinmal um knapp 20%, allerdings ist dies nur bei reinen Spiegeloptiken sinnvoll einsetzbar, sonst braucht man zusätzlich einen externen UV/IR-Filter

Hier noch ein Beispiel bei dem von "Astrobert" die spektrale Empfindlichkeit am Stern Arkturus an einer umgebauten und nicht umgebauten Canon APSC gemessen wurde. Wenn ich Vergleichsbilder von meiner umgebauten Fuji X-A1 bzw. nicht umgebauten X-A2 finde, stelle ich sie auch noch ein.

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Clear Skies

Ralf

 

bearbeitet von Ralf_G
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vor 1 Stunde schrieb Ralf_G:

1) Nur Entfernung des Korrekturfilters und Neujustierung des Sensors: hierdurch wird die Empfindlichkeit bei 656nm drei bis viermal so groß. Bei Fuji eher zwei bis dreimal, da der Korrekturfilter wohl etwas schwächer als bei der Konkurrenz ist.

Alles klar, danke. 

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Hier die versprochenen Vergleichsbilder meiner Fuji X-A1 vor und nach dem Umbau.

Ich habe meinen dunklen Keller mit einer roten Power-LED, die Licht mit 660nm abstrahlen soll beleuchtet und bei Blende 5.6 über 2s bei ISO200 belichtet.

Der Gewinn ist hiernach nur ein Lichtwert; ich zweifele aber ein wenig die Wellenlängenangabe der LED an; ich vermute dass die reale Wellenlänge kürzer ist. 

Erstes Bild vor dem Umbau / zweites Bild nach dem Umbau

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vor 2 Stunden schrieb ulipl:

Die Astrofotografen benutzen dann zusätzlich noch ein schmalbandiges Filter z.B. eben für diesen Bereich der H-alpha Linie.

Die Schmalbandfilter kann man zwar auch bei Farbkameras einsetzen, allerdings nutzt man dann nur noch ein Viertel der Pixel (beim Beispiel H-Alpha nur die Roten) aus und die effektive Empfindlichkeit und Auflösung sinken drastisch. Schmalbandfilter werden daher meistens zusammen mit monochromen Kameras eingesetzt. Für Farbkameras eignen sich daher insbesondere breitbandigere Filter wie CLS (city light suppression) und UHC (ultra-high contrast) Filter. Eine preiswerte Alternative für Fotoobjektive ist der Hoya Redenhancer Filter RA54. 

Clear Skies

Ralf

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Ich habe meine X-A1 bei DSLR Astro TEC umbauen lassen.

Bei Spencers in den USA kann man jetzt sogar zusätzlich ein Heat Reduction System einbauen lassen. Ich vermute der Wärmeübertrag zum Gehäuse wird verbessert; Heat-Pipe oder dergleichen; Wäre wahrscheinlich optimal in Kombination mit meiner Peltier-Kühlung.

Bei Spencers wird auch darauf hingewiesen, dass alle neueren Sony (ab Mark II) und einstelligen Nikon Vollformatkameras nicht für einen Astro-Umbau geeignet sind, da ein IR-emittierender Sensor am Verschluss IR-Licht auf den Sensor streut.

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So, hier mein X-E2 Test mit einer 1-Watt 660 nm LED, betrieben bei 230 mA (65%).

Was mir auffällt ist der hohe Blau-Anteil im Foto, wo kommt das her? (In darktable alles bis auf Weißableich aus)

Im X-A1 Foto oben ist das nicht der Fall.

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bearbeitet von Chris_MS
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Am 23.10.2019 um 21:19 schrieb Chris_MS:

N'abend Ralf, was hat die Modifizierung Deiner X-A1 gekostet?

Ich erreiche da derzeit keinen per email.

Grüße Chris (M33 gerade aufnehmend)

Hallo Chris,

ich habe 272,90 Euro für den Umbau bei DSLR AstroTec bezahlt.

VG Ralf

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vor 11 Minuten schrieb Chris_MS:

So, hier mein X-E2 Test mit einer 1-Watt 660 nm LED, betrieben bei 230 mA (65%).

Was mir auffällt ist der hohe Blau-Anteil im Foto, wo kommt das her? (In darktable alles bis auf Weißableich aus)

Im X-A1 Foto oben ist das nicht der Fall.

Hast du auch andere Raw Konverter versucht? Wie schaut es ohne Weißabgleich aus?

Bei mir war das RGB-Verhältnis in Capture One: 204/0/9

Was mir auch auffällt ist, dass das Bild zumindest in der gezeigten Vorschau recht unscharf aussieht.

Vielleicht ein Referenzbild mit normaler Beleuchtung hinzunehmen, um auszuschließen, das X-Trans Sensoren Probleme beim Demosaicing monochromatischer Bilder haben. 

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Ok, habe jetzt mal eine rote Tomate fotografiert, beleuchtet durch eine LED-Taschenlampe + roter Filterfolie und erhalte in darktable einen RGB Wert von 202/0/13, was ja gar nicht so weit von Deinem Wert weg ist. Diesmal hatte ich die Basiskurve aktiviert (ohne color preservation) und Weißabgleich auf 4000K.

Mal schauen wie ich an die tatsächlichen RAW Sensorwerte komme. Würde mich schon interessieren ob da bei den Blaupixeln wirklich was ankommt.

PS: Die Unschärfe kommt vom skalieren.

EDIT: Wenn ich Rawtherapee richtig bedient habe, kommt an den Grünpixeln mehr an als bei den Blaupixeln. Was dann als output-RGB Wert rauskommt ist wohl Sache des Farbmanagments/Farbmatrix. RAW-Werte: R:2900 / G:435 / B:150.

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bearbeitet von Chris_MS
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Deine letzten RGB -Werte machen durchaus Sinn. Vom Farbspektrum liegt grün ja näher an rot als blau, so daß das Übersprechen von rot nach grün größer sein sollte. Außerdem sind die grünen Pixel empfindlicher als die Blauen bzw. Roten.

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